Blutdruck und Flussgeschwindigkeit
Kurs: EchoVisum Grundkurs Echokardiographie
Inhalt / Fortschritt
Flussgeschwindigkeit
Ursache für die Bewegung des Blutes ist die mechanische Arbeit des Herzens. Das Gefäßsystem stellt der Pumparbeit Widerstand entgegen. Dadurch wird im Gefäßsystem ein Druck aufgebaut der in der herznahen Aorta am höchsten ist und zur Peripherie hin abnimmt. Durch diesen Druckabfall (Druckgradient) fließt das Blut über die Arterien von der linken Herzkammer in die Peripherie und über die Venen zur rechten Herzkammer. Der venöse Rückfluss wird wesentlich durch den Mechanismus der Muskelpumpe bewerkstelligt. So sorgt die Kontraktion der Beinmuskulatur im Zusammenwirken mit den Venenklappen für den Fluss Richtung Herz.
Im Bereich der kleinsten Arterien und Arteriolen ist der Druckabfall besonders ausgeprägt. Diese Gefäße besitzen mit Rezeptoren für lokale Botenstoffe besetzte muskuläre Anteile, die diese zu Stellgliedern der Durchblutungsregulation machen. Die Kontraktion der Gefäßmuskulatur führt zu einer Reduktion der Querschnittsfläche und so zur lokalen Widerstandserhöhung. Im dahinter liegenden Kapillargebiet ist der Perfusionsdruck nur noch gering.
Die deutliche Zunahme des Gesamtquerschnittes im distalen Anteil des Gefäßsystems (von 5,3 cm2 auf 3500 cm2 führt aufgrund des Kontinuitätsprinzips zu einer Abnahme der mittleren Flussgeschwindigkeit von etwa 25 cm/s in der Aorta auf 0,05 cm/s im Kapillargebiet (über die Zeit und den Gefäßquerschnitt gemittelte Geschwindigkeit).
Das Kontinuitätsprinzip besagt: In einem geschlossenen System ist das Produkt aus Gefäßquerschnitt A und mittlerer Flussgeschwindigkeit v konstant. Je größer der Gefäßquerschnitt desto kleiner ist bei gleichem Volumenfluss die Strömungsgeschwindigkeit.